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Virtuelles Museum über das Erleben der Pandemie unterstützt die Rückkehr zur Normalität

Staatskanzlei
Julkaisuajankohta 7.10.2021 9.28 | Auf Deutsch veröffentlicht am 7.10.2021 um 15.47 Uhr
Presseaussendung 571/2021

Das am 7.10.2021 von der finnischen Staatskanzlei lancierte Museum der zeitgenössischen Emotionen möchte dabei helfen, die durch die COVID-19-Pandemie verursachten Gefühle zu reflektieren und Wege aus der Krise zu finden. Das Wissenschaft und Kunst kombinierende Museumsprojekt dokumentiert, wie Menschen in Finnland den Ausnahmezustand erlebten und empfanden.

Emotionale Heilung setzt voraus, dass wir uns mit unseren Gefühlen auseinandersetzen. Dies ist der Ausgangspunkt des Museums der zeitgenössischen Emotionen, einer virtuellen Sammlung, die auf lebendige Weise von unseren Empfindungen in den langen Monaten der Pandemie erzählt. Sie ermutigt zur Selbstreflektion und hilft, die eigenen Gefühle und Erfahrungen im gesamtgesellschaftlichen Kontext der Ausnahmesituation zu spiegeln.

Der virtuelle Museumsbesuch führt in chronologischer Reihenfolge zu den Wendepunkten des Geschehens ab März 2020, als die Weltgesundheitsorganisation COVID-19 zur globalen Pandemie erklärte. Mit jedem dieser Wendepunkte verbanden sich bestimmte Verhaltensweisen oder Phänomene, beispielsweise nahm folgte der Verhängung des Ausnahmezustands in Finnland eine Zunahme der Schlaflosigkeit − ähnliches wurde weltweit beobachtet. Eine finnische Besonderheit war der Babyboom, zumal im Lichte der seit Jahren sinkenden Geburtenzahlen. 

Bei der Dokumentation der Emotionen wurde eine Vielzahl von Indikatoren analysiert, darunter Statistiken, Suchtrends, Konsumverhalten, Untersuchungen diverser Organisationen, Social-Media- und sonstige Internet-Phänomene, Nachrichten und das im öffentlichen Raum beobachtete Verhalten der Menschen. Theoretische Grundlage sind sechs der von Paul Ekman definierten Basisemotionen: Freude, Traurigkeit, Wut, Furcht, Ekel  und Überraschung.

Das Ziel: Stärkung der gesellschaftlichen Resilienz

Das Projekt ist Teil eines von der finnischen Staatskanzlei koordinierten Kommunikationsprogramms zur Förderung gesellschaftlicher Aktivitäten und Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger auf dem Weg aus der Krise. Psychische Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten ist in der finnischen Sicherheitsstrategie als eine von insgesamt sieben lebenswichtigen Funktionen der Gesellschaft definiert. Von wesentlicher Bedeutung für ihre Aufrechterhaltung ist das Gefühl, angehört und wahrgenommen zu werden, aber auch die Möglichkeit zum Gespräch und Ausdruck von Emotionen. Das Museum bietet Gelegenheit hierzu und möchte dadurch zur Stärkung der gesellschaftlichen Resilienz beitragen.

„Das Museum für zeitgenössische Emotionen will Unterstützung beim Überwinden der Krise leisten und gleichzeitig auf außergewöhnliche Weise einen außergewöhnlichen Zeitraum dokumentieren“, erklärt Päivi Tampere, Kommunikationsleiterin des Gesamtprojekts. „Das Verstehen und Festhalten hilft uns zudem bei der Vorbereitung auf mögliche künftige Krisen.“

Kooperation von Kunst und Wissenschaft

Die kreative Leitung des Museums obliegt hasan & partners, die technische Realisierung der Firma Into-Digital Oy. Mit von der Partie sind Sachverständige für Phänomenologie und Humanpsychologie, Kunstschaffende, Organisationen und IT-Firmen.

Die Fotografien der Ausstellung stammen aus dem Projekt State of Emergency 2020, in dessen Rahmen rund 30 Fotografinnen und Fotografen den finnischen Alltag im Ausnahmezustand dokumentierten. Das virtuelle Museum präsentiert außerdem im Rahmen des von der finnischen Kulturstiftung initiierten und vom finnischen Zentralverband für Kultur und Kunst realisierten Kunstsommer-Projekts (Taiteiden kesä) sechs junge Künstlerinnen und Künstler, die während der Pandemie ihr Studium abschlossen. Heta-Linnea Kovanen, Janne Saarinen, Jenni Turunlahti, Jonna Hyttinen, Terhi Adler und Jirko Viljanen wählten jeweils eine Basisemotion, die sie sich in ihren Werken interpretierten. 

Die Gefühle hinter den Statistiken und Phänomenen wurden von Sachverständigen unterschiedlicher Fachbereiche unter vielfältigen Gesichtspunkten erforscht. Psychotherapeutin Maaret Kallio analysierte die Bedeutung von Emotionen für die Genesung. Mit der Gefühlswelt von Paaren befasste sich Psychotherapeutin und Psychologin Suvi Laru. Die Trauerforscherin Mari Pulkkinen berichtet über die Auswirkungen des Trauerns und die Dauerhaftigkeit das Verlusts. Schlafexperte Markku Partinen präsentiert Erkenntnisse über Schlaf, Schlaflosigkeit und „Coronasomnia“. Über die hinter dem Glauben an Verschwörungstheorien stehenden Mechanismen und Gefühle referiert Niko Pyrhönen, Forscher an der Universität Helsinki, und der in Turku Medienwissenschaften studierende Dan Santamäki gibt als Vorsitzender der Studentenvereinigung Affekti ry Einblick in die Gefühle der Studierenden in der Zeit des Coronavirus. Wie die Jüngsten den Ausnahmezustand erlebten, berichtet Riikka Nurmi, Sachverständige für die Förderung der psychischen Gesundheit in der Vorschulerziehung. Tuulia Kovanen, Expertin für Gewaltprävention beim finnischen Frauenhausverband, zeigt die Herausforderungen auf, welche die COVID-Pandemie für viele Familien mit sich brachte. 

Hilfe beim Zusammentragen und Auswerten der Daten sowie bei der Gestaltung des virtuelln Museums leisteten außerdem Aitomation, Google Finland Oy, Meltwater und das Statistikzentrum Tilastokeskus. Die Klangwelten des Museums wurden vom international bekannten Komponisten Markku Mäkelä komponiert und produziert.

Das Museum ist in finnischer, schwedischer und englischer Sprache zugänglich: nykytunteenmuseo.fi |museetfornutidskansla.fi | museumofcontemporaryemotions.fi.

Instagram: @nykytunteenmuseo
Facebook: facebook.com/nykytunteenmuseo  
Hashtags: #nykytunteenmuseo #museetförnutidskänsla #museumofcomtemporaryemotions #suomitoimii

Weitere Informationen und Präsentationsmöglichkeit:

Päivi Tampere, Kommunikationsleiterin, 
Staatskanzlei Finnlands (Valtioneuvoston kanslia), Tel. +358 295 160 911 [email protected]

Johanna Kaprio-Papageorgiou, Kommunikationsexpertin 
Staatskanzlei Finnlands (Valtioneuvoston kanslia), Tel. +358 295 160 140 [email protected] 

Piia Bertényi, Senior Communications Consultant
hasan & partners, Tel. +358 45 675 2595 [email protected]